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Medikamente in der Stillzeit

© iStock, dpaint


Schon während der Schwangerschaft war die Einnahme von Medikamenten nicht ganz einfach. Jedes einzelne Präparat musste mit dem Hausarzt abgesprochen werden, denn es hätte möglicherweise Einfluss auf das ungeborene Baby nehmen können. Eine so direkte Verbindung zu ihrem Kind wie in der Schwangerschaft haben Frauen nach der Geburt zwar nicht mehr, das Stillen ist aber immer noch direkt genug. Deswegen darf auch in der Stillzeit nicht alles bedenkenlos eingenommen werden.

Wieso sind Medikamente beim Stillen gefährlich?

Fast alles, was in den Körper der Mutter gelangt, gerät auch in die Muttermilch. Bei der Nahrung ist das absolut sinnvoll, denn woher sollen sonst die lebenswichtigen Nährstoffe in der Muttermilch kommen? Das trifft allerdings auch auf Medikamente zu, die in verdünnter Form durch die Muttermilch ans Baby weitergegeben werden, obwohl es sie nicht braucht. Was dadurch passiert, hängt von der Art des Medikaments ab.

Welche Medikamente sind nichts für Stillende?

Dass Antibiotika denkbar ungeeignet für Stillende sind, wissen alle Mütter, die schon einmal eine hartnäckige Infektion ohne sie durchstehen mussten. Das Baby würde andernfalls ebenfalls eine kleine Dosis des Antibiotikums abbekommen, obwohl es dieses gar nicht braucht.

Neben der Dosierung spielen hierbei auch resistente Keime eine Rolle. Lebend-Impfstoffe sind im Gegensatz zu Schitzimpfungen mit Tot-Impfstoffen in der Stillzeit ebenfalls nicht empfehlenswert, das Baby könnte von ihnen selbst erkranken. Die Pille und andere Hormonpräparate sowie fast alle hochwirksamen Medikamente sind in der Stillzeit ebenfalls nicht zu empfehlen. Schlimmstenfalls müsste die Mutter abstillen, wenn sie sie dringend braucht.

Nasen- oder Augentropfen, Sprays und Schutzimpfungen mit Tot-Impfstoffen sind dagegen ungefährlich. Schmerzmittel sollten zwar nur im Notfall eingenommen werden, in geringer Dosierung und bei seltener Anwendung ist aber auch das erlaubt.

Was tun, wenn das Medikament notwendig ist?

Keine Frau will sich gerne mit rasenden Kopfschmerzen um ihr Baby kümmern müssen. Dasselbe bei schlimmen Infekten: die Nase läuft, der Hals brennt, man ist zu fast nichts in der Lage und Fieber kann auch noch hinzukommen. Das Immunsystem ist in der Stillzeit nach wie vor angegriffen durch die Schwangerschaft, Infektionen aller Art sind wahrscheinlich. Meist wissen Frauen aus Erfahrung, ob sie etwa häufiger Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin nehmen - und können den Arzt darauf ansprechen, ob das weiterhin in Ordnung ist.

Er wird ihnen tendenziell davon abraten, doch wenn es gar nicht anders geht, dann sollte die Frau versuchen, eine Dosis wie beim Kleinkind einzunehmen. Diese wird zwar nicht so wirken wie die Dosis für Erwachsene, allerdings ist das immer noch besser als gar nichts. In schwerwiegenden Fällen muss der Arzt eine Risiko-Nutzen-Abwägung entscheiden lassen. Was ist wichtiger? Dass das Baby normal weiter gestillt werden kann oder dass die Mutter durch die Gabe von Medikamenten schneller (oder überhaupt) wieder gesund wird?

Bei kurzer Medikationsdauer muss die Mutter Milch abpumpen, um das Baby weiter ernähren können, oder aber der Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme wird zum Abstillen genutzt, wenn die Frau das sowieso vorhatte. Nur bei längerer notwendiger Gabe von Medikamenten muss eventuell früher als geplant abgestillt werden.

 

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