Beliebte Vornamen 2011
Die beliebtesten Vornamen der Vorname.com-Community 2011 stehen fest: Julia und Julian. Da es in Deutschland keine exakten offiziellen Zahlen gibt, welche Namen für Neugeborene vergeben werden, erstellen wir jedes Jahr unsere eigene Hitliste. Sie setzt sich aus den abgegebenen Stimmen, den Seitenaufrufen und dem Suchverhalten der User zusammen.
Wenn z. B. 2011 ein recht alter Name wie Thomas auf Platz 4 steht, dann bedeutet dies nicht, dass viele Babys Thomas genannt wurden, sondern dass das Interesse für diesen traditionellen Namen sehr groß war.
Auffällig ist, dass sich unter den Top 20 kaum Namen aus dem ausländischen Sprachraum befinden (z. B. Luca, Kevin, Finn bei den Jungs und Elena, Selina, Samira bei den Mädchen). Auch kuriose Namen aus Filmen oder von Film- und TV-Sternchen können sich unter den Top 100 nicht festsetzen. Diese Entwicklung ist sicherlich sehr positiv, denn Eltern sollten bei der Wahl des Vornamens für ihr Kind auch bedenken, dass ihr niedliches kleines Baby auch mal erwachsen wird und der Name dann immer noch passend sein sollte. Es hört sich einfach komisch an, wenn eine Mutter oder Großmutter Barbie und ein Vater oder Großvater Neo Anakin heißt.
Bei den Hitlisten mit den beliebtesten Vornamen 2010 und 2011 hat es innerhalb den ersten 20 Plätzen meist nur geringe Verschiebungen gegeben.
Die 20 beliebtesten Vornamen 2011 im Vergleich zu 2010
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Auffällig ist, dass Kevin von Platz 16 auf Platz 10 geklettert ist. Das liegt jedoch weniger daran, dass immer mehr Eltern ihr Kind Kevin nennen möchten, sondern an der nicht abreißen wollenden Diskussion über den sogenannten „Kevinismus". Tatsache oder Vorurteil, dass Namen wie Kevin, Justin, Chantal oder Cheyenne eher in bildungsfernen Bevölkerungsschichten gegeben werden als in bürgerlichen? Und auch Lehrer nicht vorurteilsfrei (be)handeln, wenn sie ein Kind mit einem solchen Namen, der aus dem amerikanischen oder französischen Sprachraum kommt, neu in der Klasse haben? Statistiken und Umfragen dazu gibt es viele. Auch viele Kommentare der Vorname.com-User geben in Pro und Contra diese Diskussion wieder.
Hinzukommen dürfte ein weiterer Punkt, der für die häufige Suche nach Kevin steht: Prominente wie der deutsch-ghanaische Fußballspieler Kevin-Prince Boateng oder die US-Musiker Kevin Jonas und Kevin Federline steigern das Interesse an dem Namen. Viele User möchten wissen, was Kevin bedeutet. Hier ist gegen „der Schöne, der Anmutige, der Liebenswerte" überhaupt nichts einzuwenden. Im Gegensatz zu manch anderen Bedeutungen, wo man sich als Eltern fragen sollte, ob sein Kind unbedingt als „die Blinde" (Cäcilie) in der Schule Hänseleien ausgesetzt werden muss. Schließlich ist es heute dank Internet viel leichter herauszufinden, was ein Name bedeutet und gerade Kinder und Jugendliche sind mit diesen Informationen schnell bei der Sache und Neckereien bis hin zu Beleidigungen vorprogrammiert.
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Die Vorname.com-Besucher haben entschieden, welche Vornamen 2011 in den Top 100 neu gelistet sind, z. B. Michel, Nicolas, Mike, Hanna, Mara, Melissa…
Neu in den Top 100 bei Vorname.com sind:
Jungennamen | Mädchennamen |
1. Michel |
1. Clara |
2. Nicolas |
2. Mia |
3. Wolfgang | 3. Ida |
4. Maik | 4. Hanna |
5. Mike |
5. Mara |
6. Jakob |
6. Fabienne |
7. Roman | 7. Magdalena |
8. Johannes |
8. Marla |
9. Raphael | 9. Melissa |
10. Valentin | 10. Ella |
11. Marlon | 11. Valentina |
12. Maria |
12. Mia |
Welcher Michel ist hier wohl an Platz 1 und hat damit den weitesten Sprung nach oben gemacht? Der deutsch ausgesprochene „Michel aus Lönneberga" oder der französische „Michel Platini". Beide Aussprachen sind gebräuchlich, allerdings sollte man bei der Vergabe von ausländischen Vornamen an eine passende Kombination zum Nachnamen denken. Die Vorgehensweise, einen englischen oder französischen Namen einfach einzudeutschen, war vor allem in der ehemaligen DDR beliebt: aus Madeleine wurde Madlen, aus Mike wurde Maik, der englisch ausgesprochene Patrick wurde zum Petric oder Cindy zu Sindy. Damals sprach nichts dagegen, seiner nicht vorhandenen Freiheit mit ausländischen Namen etwas näher zu kommen, aber muss das heute noch sein? Muss aus einer Zoe in Deutschland eine Soi werden. Und wenn ja, wer spricht den Namen richtig aus, wenn er ihn zum ersten Mal liest? Z. B. beim Kinderarzt, in einer neuen Klasse, bei einem Wettkampf. Diese Vorgehensweise des „Eindeutschen" gibt es vor allem bei uns. Kein Franzose, Italiener oder Spanier würde auf die Idee kommen, einen ausländischen Namen einfach in die eigene Sprache „zu übersetzen". Hinzu kommt, dass im Ausland weit weniger Namen aus fremden Sprachräumen vergeben werden als in Deutschland. Siehe dazu die internationalen Hitlisten.
Nicht mehr ganz so trendy sind Vornamen wie z. B. Christopher, Silas, Chiara oder Kathrin, was nicht heißen soll, dass diese Namen nicht mehr attraktiv sind.
Raus aus den Top 100 bei Vorname.com sind:
Jungennamen | Mädchennamen |
1. Kaan |
1. Chiara |
2. Silas | 2. Heike |
3. Noel |
3. Ronja |
4. Fabio |
4. Stella |
5. Diego |
5. Janine |
6. Christoph | 6. Maya |
7. Gabriel |
7. Maja |
8. Nils |
8. Kathrin |
9. Christopher | 9. Birgit |
10. Fynn |
10. Maren |
Fynn ist raus, Finn aber noch auf Platz 13 drin. Gut so, liebe Eltern. Die Idee, dem eigenen Kind etwas unverwechselbares mitzugeben, es individuell zu machen, und deshalb einen möglichst ausgefallenen Namen mit noch ausgefallener Schreibweise zu wählen, ist out. Bei Finn denkt auch die älteste Tante an Finnland und weiß deshalb, wie der Neffe geschrieben wird. Warum sollte man Birgitt mit 2 t schreiben, nur weil man Brigitte auch so schreibt? Und wenn schon Justin, dann doch bitte in der englischen Form und nicht Jastin. Nachfragen bei jedem Mal, wenn der Name von einem Fremden in ein Formular eingetragen wird, sind vorprogrammiert. Einfach ist gut, das zeigt sich eben auch an den Namen, die sich seit Jahren in den Hitlisten vorne platzieren, und bei denen sich die Mehrheit der Deutschen nicht irren kann: keiner wird bei Maximilian oder Marie nachfragen müssen. Außer es käme jemand auf die Idee, den Kindernamen plötzlich Maxximillian oder Mari (was es im Finnischen tatsächlich gibt, wobei die Betonung auf der ersten Silbe liegt) zu schreiben...
Folgende Jungen- und Mädchennamen gehören zu den Top 10 Aufsteigern 2011, z.B. bei Jungennamen Stefan, David, Marvin und bei Mädchen Zoe, Nala, Anja, Stephanie,…
Die Top 10 Aufsteiger auf Vorname.com sind:
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Ist Kim ein Jungenname? Ursprünglich ist es gar kein Vorname, sondern ein Ortsname bzw. Nachname aus dem englischen Sprachraum. Kim ist die Abkürzung von Kimberley und wurde zuerst als männlicher Vorname in England vergeben: im Gedenken an die gefallenen Soldaten des Burenkriegs und der Schlacht bei Kimberley in Südafrika. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts tauchte er in Amerika als weiblicher Vorname in den Listen auf (wohl wegen der für Mädchennamen beliebten Endung auf „y" bzw. „ie"). Da in Deutschland bis Dezember 2008 auf jeden sogenannten unisex Vornamen (also einen Vornamen, bei dem das Geschlecht nicht eindeutig zugeordnet werden kann) ein eindeutig männlicher oder weiblicher Zweitname folgen musste, waren auch die Eltern von Kim gezwungen, ihrem Sohn einen eindeutigen „Stefan" oder ihrer Tochter eine eindeutige „Claudia" mitzugeben. Das ist jedoch seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hinfällig (AZ: 1 BvR 576/07, BverfG, 5. Dezember 2008), sodass Eltern einen geschlechtsneutralen Vornamen ohne weiteren Namen auswählen können.
So wie es Top 10 Aufsteiger gibt bei den Vornamen gibt es natürlich auch Top 10 Absteiger. Diese Namen sind aber trotzdem noch unter den Top 100 gelistet und nach wie vor sehr beliebt und begehrt.
Die Top 10 Absteiger auf Vorname.com sind:
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Damian oder Damien? Englisch ausgesprochen oder Deutsch? Liest man nur den Namen in der Liste, weiß man zuerst nicht, was die Eltern dazu bewogen hat, ihr Kind so zu nennen. Klarheit schaffen manche Kommentare der Vorname.com-User. So wurde z. B. der Vorname Damien (mit e) in den 70er/80er Jahren des 20. Jahrhunderts von deutschen Müttern und Vätern gern genommen, weil sie ihn aus dem Film „Das Omen" kannten. Dass Damien die Hauptfigur eines Horrorfilms mit einem mehr als zweifelhaften Wesen ist, scheint die Eltern damals wenig gestört zu haben. Ähnlich sah es in den vergangenen 10 Jahren aus, als immer mehr Jungen mit dem Namen Anakin in Kindertagesstätten auftauchten. Auch hier stand eine Filmfigur Pate - mit dem Hang zur dunklen Seite der Macht. Ob ein Kind mit einem Vornamen wie Pippi, Asterix, Pumuckl oder Legolas, der weitaus positiver belegt ist, besser dran ist, sei dahingestellt... Und nur weil man im Teeniealter für einen bestimmten DSDS-Sänger oder Dschungelcamp-Kandidaten schwärmte, muss das Kind nicht gleich Menowin oder Radost heißen.
Neben Modenamen sind auch alte deutsche Vornamen in den Hitlisten vertreten.
Zeitlose Vornamen wie z.B. bei Jungen Thomas oder Markus und bei den Mädchen Alexandra sind gleich bleibend gut platziert.
Gleichbleibende Platzierung:
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Qualität setzt sich durch und mitdenkende Eltern können nicht irren: mit Thomas, Christian oder Simon macht man nichts falsch. Und auch Julia, Leonie oder Alexandra tun niemandem weh. Dass die Namen, obwohl scheinbar alt und abgedroschen, immer noch einen guten Platz in den Hitlisten haben, liegt auch daran, dass neben vielen Teenagern eben auch viele User, die in den 60er und 70er Jahren geboren wurden, die Vorname.com-Homepage nutzen und schauen, was ihr Name bedeutet oder welcher Promi genauso heißt.